Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Tun, was richtig ist.

Erstellt von r.ehlers am Montag 28. Oktober 2013

Sachbezug: Verhaltenstherapie, Lebensweisheit

Das zentrale Problem im Leben sehr vieler Menschen ist, dass sie ständig vor Aufgaben und Problemen stehen, die sie eigentlich nur konsequent angehen müssen, um sie zu ihrem Vorteil zu lösen. Sie kommen aber einfach nicht „aus den Schuhen“.

Der schon jung sehr lebensweise Arthur Schopenhauer -de.wikipedia.org-

Ich rede nicht von Dingen, die nicht zu schaffen sind, obwohl es auch wichtige Dinge gibt, deren Lösung uns an die Grenzen unserer Möglichkeiten bringt. Wir sind aber oft nicht einmal so klug, schon mal mit den einfachsten Dingen anzufangen, was zu tun uns schon sehr weit bringen kann.

Endlich die eigene Versorgung ernst zu nehmen und richtig zu essen, um leistungsfähig und gesund zu bleiben oder zu werden, ist nur ein Beispiel dafür, wie sehr viele Menschen sich wichtigen Änderungen in ihrem Leben verweigern. Ich will hier die Mechanismen dieses Phänomens, dass wir nicht tun, was für uns gut ist, aufzeigen. Sie werden sehen, dass die Sperren gegen das richtige Handeln in allen Bereichen des Lebens die gleichen sind.

Das Leben ist voller Alternativen und voller Versuchungen und Fallen, die uns einladen, Fehler zu machen. Und dann erleben wir noch sehr oft, dass die  Menschen unseres Umfelds, Ehemann oder Ehefrau, Eltern, Kinder, Freunde und Kollegen einem überall hereinreden und alles besser wissen. Sie kennen doch den Spruch: „Wie man’s macht, macht man‘s verkehrt.“ Anscheinend kann man es niemandem recht machen. Aber vielleicht doch wenigstens sich selbst?

 

Auf unsere eigenen Interessen kommt es an.

Nur darum geht es hier: nicht es anderen recht zu machen, sondern für sich selbst das Richtige zu tun!

Wir Menschen befinden uns wie alles Leben in der Natur in einer evolutionären Entwicklung, was auch Unterschiede in den Anlagen der einzelnen Individuen mit sich bringt. Wir haben aber, was beispielsweise unsere Ernährung anbelangt, von Natur aus weitgehend gleiche Bedingungen wie alle Menschen. Wir haben denselben Aufbau des Verdauungstrakts und die gleiche Art von Zellen, aus denen unsere Körper mit den gleichen Organen aufgebaut sind. Daher gibt es ja auch eine allgemein für Menschen geeignete Reihe von Lebensmitteln. Aber schon bei der individuellen Auswahl der Lebensmittel, ihrer Zubereitung und der Essweise gibt es regionale Unterschiede und zudem von Mensch zu Mensch andere subjektive Vorlieben, Abneigungen, Unverträglichkeiten und Allergien. Aus allem ergeben sich unterschiedliche Verhaltensweisen, die wir besonders dann mit beachten müssen, wenn wir für andere Menschen die Nahrung mit vorbereiten oder sie von ihnen vorbereitet auf den Tisch kriegen.

Ganz allgemein ist kein Mensch in jeder Beziehung frei zu tun und zu lassen, was er für richtig hält. Da geht es oft nicht anders als Zugeständnisse zu machen, Kompromisse zu schließen und Dinge zu tun, die unter anderen Umständen gar nicht richtig wären.  So kommen in der Politik auch Koalitionen zustande, bei denen keine Partei alles durchsetzen kann, was ihr wichtig und richtig erscheint und dem Wahlvolk auch versprochen hatte.

Vor dem richtigen Tun steht als Erstes die Frage, was ich denn mit meinem Tun erreichen will. Welches Interesse verfolge ich? Schon bei dieser Vorfrage kann ich schnell ins Schleudern geraten, wenn ich mich nicht auf das besinne, was mir bei reiflicher Prüfung als wirklich wichtig erscheint. Die Gefahr, gegen die eigenen Interessen zu handeln ist umso größer, je stärker andere die Macht und Gelegenheit haben, mich in ihrem Interesse zu beeinflussen. Denken Sie nur an die tägliche Desinformation in der Werbung, die fast jeden irgendwie erreicht. Sie hat selbst dann noch ihre Wirkung, wenn offensichtlich ist, dass sie den  schmalen Grad zwischen sachlicher Information und Weckung positiver Einstellung zu ihren Produkten auf der einen Seite und Lüge, Täuschung und Betrug auf der anderen Seite ständig verlässt. Darum habe ich auf diesen Seiten auch ausdrücklich dazu aufgefordert,

s. www.essenspausen/glauben-sie-niemand.de

niemandem einfach zu glauben, was immer er ihnen erzählt und verspricht. Was wir nicht selber nachvollziehen können, behandeln wir besser mit größter Vorsicht. Was uns nicht plausibel erscheint, können wir bis zum Beweis des Besseren erst einmal beiseite tun. Damit bereits haben wir den Kopf frei für Dinge, die uns wirklich nutzen können.

Damit ist geklärt, dass es unmittelbar nicht darauf ankommt, was wir begehren sollen.  Es geht um die eigene Feststellung was wir für uns selbst haben wollen. Mit einer Moral hat das nur dann zu tun, wenn wir uns entschieden haben, eine solche zu befolgen. Bin ich beispielsweise in einem weltanschaulichen Umfeld aufgewachsen, dessen Grundlagen ich aus vielen Gründen nicht in Frage stellen will, tue ich in meinem Interesse recht daran, mich an die gelernten Regeln zu halten. Mit richtig oder falsch, Gut und Böse und der Suche nach den letzten Dingen hat das alles nichts zu tun. Es geht „nur“ um erfolgreiches pragmatisches Verhalten  im Interesse jedes Einzelnen selbst.

 

Wir müssen wissen, was gut ist für uns.

Wer sachlich schlecht informiert ist, macht zweifellos mehr Fehler. Wir müssen uns also über die uns gegebenen Möglichkeiten erst einmal informieren. Mit dieser Entscheidung stecken wir bereits mitten im Kern des Problems, das Richtige zu tun. Wir können nicht am Ende das tun, was sachlich das Beste für uns ist, wenn wir uns nicht vorher die Mühe gemacht haben, uns klug zu machen.

Wie bei der Frage, in wessen Interesse wir überhaupt handeln sollen, sind wir täglich umgeben von Tausenden von Informationen, Hinweisen und Ratschlägen, die wichtig sein könnten. Es ist unmöglich, mit Hilfe unseres Verstandes allein diese Unmenge an Informationen auch nur zu sichten. Ein Gedanke, sagt man, ist schneller als das Licht. Wir brauchen aber dennoch sehr viel Zeit, um Probleme verstandesgemäß gründlich zu durchdenken, weil in unserem Kopf so unvorstellbar viel auf komplexe Weise gespeichert ist.

Um in wichtigen Fragen ganz sicher zu gehen, müssen wir uns, wann immer möglich, der Mühe unterziehen, jede wichtige Einzelinformation auf ihre Richtigkeit und jeden zu einer Lösung gehörenden Gedanken auf seine Folgerichtigkeit  hin verstandesgemäß zu überprüfen. Dabei müssen wir uns aber bewusst sein, dass wir auch angesichts aller Bemühungen der Wissenschaften, beileibe noch sehr weit entfernt sind, die komplizierten Wirkzusammenhänge in der Natur – im Kleinen wie im Großen – genau zu wissen. Wir verstehen noch lange nicht selbst die einfachsten Funktionen der 100 Billionen Zellen unseres Körpers. Wir haben aber über unseren rationalen Verstand hinaus ein ungemein wertvolles Werkzeug, uns in der Welt klug zu orientieren. Mit den Gefühlen nämlich haben wir eine wunderbare Fähigkeit, ohne das Korrektiv des rationalen Bewusstseins in rasender Geschwindigkeit die im Hirn  gespeicherten Informationen und Datenwege zu überfliegen und zu werten.

Wir tun daher recht daran, mit allen unseren gesunden Sinnen in Erfahrung zu bringen, was uns bei Problemen weiter helfen kann. Wirklich neu ist dieses Wissen über Verstand und Gefühl beileibe nicht. Auch bevor sich die Gehirnforschung mit diesen Fähigkeiten unseres zentralnervösen Organs beschäftigte, waren wir uns der beiden großen  Bereiche unserer Hirntätigkeit und ihrer unterschiedlichen Funktionen bewusst. Wir verstehen die Funktionsweise nur ein gutes Stück besser.

 

Der Entschluss, aktiv zu werden.

Das Leben stellt uns ständig vor die Alternative, den Dingen, wie sie gerade geschehen, einfach ihren Lauf zu lassen, oder uns bewusst zu machen, was unseren Interessen zuwiderläuft, und sich dem entgegen zu stellen. Was es braucht, um sich zu engagieren und aktiv zu werden, ist genau dasselbe Vorgehen wie bei der Bewältigung einer Sucht. Die vier Schritte, die da nötig sind, habe ich im Beitrag

http://www.essenspausen.com/sucht-ihre-bewaltigung-in-vier-schritten/

ausführlich beschrieben. Dreh- und Angelpunkt ist die Erkenntnis, dass wir ein eigenes unvernünftiges Verhalten beenden müssen, um in eine neue, bessere Phase des Lebens zu kommen. Ein paar Beispiele für dieses immer gleiche Lied:

  • Einer merkt, dass ihm immer mehr die Kraft zum Treppensteigen fehlt,
  • dass er viel zu wenig weiß,  um die seltsamen Vorgänge in Politik und Wirtschaft zu verstehen,
  • dass er immer denselben Urlaubsort im Ausland ansteuert, sich aber nie wenigstens die einfachsten Begriffe in dieser Sprache aneignet,
  • dass die Speckrollen an Bauch und Hüften immer unansehnlicher werden,
  • dass er immer weniger Sport treibt,
  • dass er täglich stundenlang vor der Glotze und dem Computer sitzt und kaum nach draußen geht,
  • dass er als Folge starken Rauchens schon Probleme beim Luftholen hat und ihn Menschen seines Umfeldes wegen des Tabakgestanks meiden,
  • dass er seine Familie vernachlässigt, indem er jeden Abend außer Hause verbringt, etwa beim Sport, in der Kneipe oder beim Kartenspiel,
  • dass  er in seiner Arbeit keine Ordnung walten lässt und kaum noch durchblickt und ,
  • dass er generell wichtige Aufgaben ständig vor sich her schiebt.

Selbst wenn wir uns solcher Probleme genau bewusst sind und sogar genau wissen, was wir zur Lösung tun können, sitzen wir darauf herum und tun nichts!

Dabei ist es so schrecklich einfach, das Richtige zu tun, wenn wir einmal so weit gekommen sind zu wissen, was zu tun ist. Wir brauchen dann nur noch das Engagement in eigener Sache, also die Motivation, und den letztlichen Entschluss zum Handeln.  Patentrezepte für die Erzeugung der Motivation gibt es nicht, auch keine Pille dafür oder gegen die Unentschlossenheit. Psychologen loben ihre kognitive Verhaltenstherapie,  die auf die soziale Kraft der Interaktion im Gespräch und in der Gruppe setzt. Manchmal gibt es überraschend erscheinende plötzliche Entschlüsse.  Wie aus dem Nichts heraus ändert jemand sein Verhalten und wird vom Saulus zum Paulus. Sieht man nach, haben sich die Betroffenen aber lange vorher mit dem Problem beschäftigt, bis die Sache überreif war. Also legen Sie los und packen es an! Ihr Lebensglück hängt davon ab!

 

Das beste Motiv ist die Freude am Erfolg.

Ungezählte Menschen haben in ihrem Leben nach der Umsetzung eines solchen Entschlusses erfahren, dass es in Wahrheit gar nicht schwer war und dass die damit verbundenen Mühen gut zu bewältigen waren. Sie alle haben damit auch ein neues positives Lebensgefühl bekommen. Mich persönlich hat ganz besonders mein erfolgreicher Kampf gegen meine sehr starke Nikotinsucht positiv geprägt. Es ist jetzt schon mehr als 40 Jahre her, dass ich mich dieser Sucht erfolgreich widersetzt habe. Darauf, dass ich es geschafft habe, bin ich noch heute genau so stolz wie vor all den Jahren.

Die Bildungspolitik hat schon vor Jahren die Aufgabe des lebenslangen Lernens beschrieben. Ich füge hinzu, dass wir nicht nur ein Leben lang neues Wissen aufnehmen müssen. Wir müssen lernen, dieses Wissen auch umzusetzen. Gehen Sie es an!

2 Kommentare zu “Tun, was richtig ist.”

  1. Richtig Essen » Blog Archiv » Unfromme Wünsche zum Jahreswechsel sagt:

    […] Sie dazu doch einmal in meinen Beitrag zum Jahreswechsel 2013/2014: http://www.essenspausen.com/tun-was-richtig-ist/. Da habe ich auch […]

  2. Richtig Essen » Blog Archiv » Pavlok: Selbst-Umerziehung durch Elektroschocks sagt:

    […] Vielleicht kauf man sich demnächst zum Neuen Jahr ein Pavlok-Armband, um nicht jedes Jahr immer nur die alten Vorsätze auszukramen und wieder an ihnen zu scheitern, sondern wirklich das zu tun, was man selbst für richtig hält (s. http://www.essenspausen.com/tun-was-richtig-ist/). […]